Neues aus der FDP/Die Mitte-Fraktion im Kantonsrat

Neue Amtsperiode – neues Glück; und ein Dank an Christian Heydecker und Urs Wohlgemuth

Im letzten Fraktionsbericht freuten wir uns von der FDP über den erfolgreichen Wahlherbst 2024, in dem wir einen Sitz im Schaffhauser Regierungsrat und einen Sitz im Kantonsrat dazu gewinnen konnten. So müsste, oder muss es, in der laufenden Amtsperiode 2025 bis 28 unter dem Kartenspieler-Motto „neues Spiel – neues Glück“ weitergehen.

Bereits neigt sich das erste Quartal des ersten Jahres der neuen Amtsperiode dem Ende zu. Die komplett neu zusammengesetzte FDP/Die Mitte-Fraktion hat einen erfolgreichen Start in die neue Amtsperiode hingelegt. Neu zusammengesetzt ist die Fraktion aus drei Gründen:

  1. Gegenüber den Vorjahren ist die Fraktion um ein Mitglied stärker geworden.
  2. Der Frauen-Anteil hat sich vervierfacht. Neben Theresia Derksen sitzen dank Nicole Herren, Vanessa Le Donne und Nina Schärrer drei weitere Damen in der Fraktion.
  3. Mit Roman Suter ist der obere Kantonsteil wieder in der Fraktion vertreten.

Damit sind, abgesehen vom unteren Kantonsteil, Vertreter/Innen aller Wahl-Kreise in der FDP/Die Mitte-Fraktion vertreten.

Im Büro des Kantonsrates ist Christian Di Ronco zum 1. Vizepräsidenten gewählt worden. Er wird seinen ganz grossen Tag am 15. Dezember 2025 erleben, wenn er vom Parlament als erstes „Die Mitte-Mitglied“ zum höchsten Schaffhauser des Jahres 2026 gewählt werden wird. Die parteiinternen Vorgänger Walter Späth und Richard Mink sassen noch als Vertreter der CVP auf dem präsidialen Bock.

Nebst allen, diesen erfreulichen Meldungen hatte der Wahlherbst für die FDP/Die Mitte-Fraktion im kantonalen Parlament auch ihre Schattenseiten, denn Christian Heydecker und Urs Wohlgemuth schafften in ihren Wahlkreisen Schaffhausen und Neuhausen die Wiederwahl nicht mehr.

Dass Urs Wohlgemuth als FDP-Kantonalpräsident im Jahre 2023 für Nihat Tektas in den Kantonsrat nachrücken konnte, war für die Partei und die Fraktion ein grosser Vorteil. So war Urs Wohlgemuth als Parteipräsident nah am politischen Geschehen und konnte als Kantonsrat die Parteianliegen im Rat bestens vertreten. Das zeigten seine Vorstösse und seine klaren Voten im Rat ganz deutlich. Diese enorm wichtige Verbindung „Partei-Fraktion-Rat“ wird die FDP künftig wieder vermissen.

Ein folgenschwerer Verlust für die FDP/Die Mitte-Fraktion im Kantonsrat ist die Nicht-Wiederwahl von Christian Heydecker, der im Jahr 2000 erstmals in den Kantonsrat gewählt wurde und seither das Ratsgeschehen wie kein anderer, oder keine andere, prägte. Dank seiner beruflichen Tätigkeit als erfolgreicher Anwalt und seinem nebenberuflichen Engagement als Präsident des Verwaltungsrates der BSB Clientis Bank ist, und war er ein Fachmann für Fragen in der Gesetzgebung und in den Finanzen. Wenn Christian Heydecker im Parlament ans Rednerpult trat, oder an Fraktionssitzungen das Wort ergriff, wussten alle im Saal, jetzt kommt ein gewichtiges Votum. Mit klaren und deutlichen Worten, ohne „Wenn und Aber“ brachte er seine - und die Anliegen der Fraktion - vor. In seiner Zeit als Kantonsrat war Christian Heydecker Mitglied zahlreicher Kommissionen, unter anderen auch der GPK. Im Jahre 2011 präsidierte er als höchster Schaffhauser das kantonale Parlament. Er setzte auch sportpolitisch im Rat seine Zeichen. Er war die Triebfeder im FC Kantonsrat und sorgte 2018 dafür, dass das „eidgenössische Fussballturnier der Politiker“ in der Munot-Stadt erfolgreich über die Bühne gehen konnte. Aber nicht nur auf dem grünen Rasen, sondern auch im weissen Schnee war Christian Heydecker aktiv und formierte ein starkes Schaffhauser RS-Rennteam, das neu alljährlich am Ost-Schweizer Parlamentarier-Skirennen teilnahm. Im letzten Winter organisierte er quasi im Alleingang im Namen des Kantons Schaffhausen, und in Zusammenarbeit mit der Schaffhauser WM-Abfahrts-Silbermedaillen-Gewinnerin Ariane Ehrat, in der Lenzerheide den 59. Parlamentarier-Rennanlass. Christian Heydecker wird der FDP/Die Mitte-Fraktion und dem Schaffhauser Kantonsrat inskünftig fehlen, und männiglich fragt sich, wieso schafft ein derart engagierter und aktiver Politiker die Wiederwahl nicht mehr. Leider ist die Antwort in der politisch, mehrheitlich links-grün orientierten Stadt Schaffhausen schnell gefunden: Politiker, die sich für gesunde Finanzen, eine florierende Wirtschaft und eine schlanke Verwaltung unter der Devise „jeder Franken, den die öffentliche Hand ausgibt, muss zuerst verdient sein“ einsetzen, haben bei Wahlen einen schweren Stand. Wenn ein Politiker konsequent eine liberale, bürgerliche Linie fährt - ohne sich nur einmal „scheingrüner Ideen“ zu bedienen, wird es in einem urbanen, linken Umfeld doppelt schwierig. Schade!

Die Fraktion bedankt sich bei Urs Wohlgemuth und Christian Heydecker für ihr grosses, politisches Engagement im Schaffhauser Kantonsrat und sagt ihnen, mit einer gewissen Hoffnung nicht tschau, sondern auf Wiedersehen.

Den Leser/Innen und uns, von der gestärkten, aber auch neubesetzten FDP/Die Mitte-Fraktion, wünschen wir, in der weltpolitisch neu eher düsteren Lage, viel Zuversicht und nur erfreuliche Momente.

 

Die FDP/Die Mitte-Fraktion im Kantonsrat.